Hessen:
Elternbund Hessen: Unsere Bildungspolitik ist auf einer Geisterfahrt

Kunst, Kultur & Soziales

Ein Artikel von Redaktion (pm)

Zu diesem Schluss kommt Klaus Wilmes-Groebel, Vorsitzender des elternbund hessen, in seiner Neujahrsbotschaft. Er bezeichnet das Jahr 2020 schulpolitisch als ein verlorenes Jahr. Seine Kritik richtet sich an die Landesregierung, die aus dem ersten Lockdown nichts gelernt habe und ähnlich konzeptionslos in den zweiten Lockdown hineingestolpert sei.

„Nach fast einem Jahr Covid19 kann man festhalten, dass alle Schwächen unseres Schulsystems wie unter einer Lupe deutlicher hervorgetreten sind“, so Wilmes-Groebel. Als gravierendste Probleme nennt er:

  • die erhebliche Benachteiligung von Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen, die unter dem Homeschooling noch mehr gelitten haben als andere
  • die Nachteile für viele Kinder in den Grundschulen, für deren Entwicklung der Präsenzunterricht besonders wichtig ist
  • die mangelhafte Qualität des digitalen (oder hybriden) Unterrichts, durch Defizite in der Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte. den erbärmlichen Zustand der technischen Digitalisierung in Hessen: es fehlen iPads, Laptops, WLAN-Anschlüsse, Leitungen, usw.
  • Besonders betroffen war die Inklusion (auch in Sonderschulen), die fast völlig zum Erliegen kam.

Klaus Wilmes-Groebel erinnerte an den letzten Satz in seiner Rede zum 40. Jubiläum des elternbund hessen im Oktober 2019: „Aussortieren darf keine Option an Hessens Schulen mehr sein!“ und er stellt heute fest: „Der Gegenteil ist der Fall, getrieben von der Pandemie ist unsere Bildungspolitik auf einer Geisterfahrt, die orientierungslos auf mehr Selektion hinausläuft.“