Ein weiterer Schritt zur Lösung der Frage nach den Bergbau-Altlasten im Wildecker Ortsteil Richelsdorf ist in der vergangenen Woche getan worden – und doch bleiben noch viele Fragen offen, die die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner umtreibt. Das Zwischenergebnis eines rechtshistorischen Gutachtens, welches das Land Hessen in Auftrag gegeben hat, besagt, dass das Land die Sanierung der mit Arsen verseuchten Grundstücke nicht bezahlen muss. Landrat Dr. Michael Koch hat daraufhin sein Versprechen erneuert: „Die Betroffenen dürfen mit diesen Problemen nicht alleingelassen werden.“
Bei einer Unterstützung durch den Landkreis könnten Mittel aus dem Kreisausgleichsstock in Höhe von bis zu 200.000 Euro bereitgestellt werden. „Vorbehaltlich der Zustimmung der Kreisgremien müssten die Kriterien über die Höhe im Einzelfall natürlich noch festgelegt werden“, sagt Koch. Auch wenn die rechtliche Frage nun geklärt zu sein scheint, sieht Koch die Politik in der Pflicht, den betroffenen Eigentümerinnen und Eigentümern zu helfen.
Die CDU-Landtagsabgeordnete Lena Arnoldt will sich auf Landesebene für die Belange der Richelsdorferinnen und Richelsdorfer weiterhin mit Nachdruck einsetzen. Sie sagt: „Auch wenn die Anwohnerinnen und Anwohner gegenüber dem Land keine rechtlichen Ansprüche geltend machen können, heißt das nicht, dass sie die Aufgabe der Schadensbeseitigung ganz allein bewältigen sollen. Mit den Beteiligten wollen wir auch weiterhin nach geeigneten Lösungen suchen. Hierfür sollten die vom Regierungspräsidium Kassel angekündigten Gespräche genutzt werden – in einem offenen und ehrlichen Austausch.“
In Richelsdorf sind 14 private Grundstücke besonders stark von den Spuren des jahrzehntelangen Bergbaus geprägt. Über den Bach Weihe ist das giftige Arsen in den Untergrund gespült worden, der nun ausgetauscht werden muss. Die betroffene Fläche beträgt rund 5860 Quadratmeter. Die Kosten für die Sanierung der Grundstücke werden auf etwa 100 Euro pro Quadratmeter geschätzt.