Trotz noch nicht bewältigter Corona-Pandemie und des Krieges in Europa zeigt sich der heimische Arbeitsmarkt stabil. So ist die Arbeitslosigkeit in Waldhessen im März weiter gesunken. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 2.195 um 98 niedriger als im Februar (-4,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent (Vormonat: 3,6 Prozent; Vorjahr: 4,0 Prozent).
„Die milde Witterung hat die Frühjahrsbelebung relativ früh einsetzen lassen. Zudem haben wir vermehrt chronische Personalengpässe in diversen Berufen und Branchen zu verzeichnen, was Arbeitgeber auch in schwierigen Phasen an ihrem Personal in besonderem Maße festhalten lässt“, erklärt Waldemar Dombrowski, Chef der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, die erfreuliche Entwicklung. Deshalb ist die Arbeitslosigkeit bei Männern (-6,0 Prozent) und bei jüngeren Personen unter 25 Jahren (-7,9 Prozent) besonders stark zurückgegangen.
Gegenüber dem Vorjahr konnten von der positiven Entwicklung alle Personengruppen profitieren, am stärksten jüngere Arbeitslose. Im März waren 210 Personen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Dies bedeutet einen Rückgang um nahezu ein Fünftel. Die Arbeitslosenquote bei den Unter-25-Jährigen beträgt 3,2 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 3,4 Prozent gelegen.
Bei der Agentur für Arbeit waren im März 891 Personen arbeitslos gemeldet – 290 weniger als vor einem Jahr (-24,6 Prozent); das Kreisjobcenter zählte 1.304 erwerbslose Personen. Der Rückgang binnen Jahresfrist betrug hier 10,5 Prozent (-211).
Der Arbeitsmarkt zeichnet sich trotz der unverkennbaren Risiken durch eine positive Dynamik aus. So haben sich im März 34 Personen weniger aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet als im Februar. Zugleich fanden 31 mehr den Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt.
Sehr positiv – und im Unterschied zu vielen anderen Regionen – hat sich im Landkreis Hersfeld-Rotenburg die Langzeitarbeitslosigkeit entwickelt. Diese liegt sogar unter dem Niveau vom März 2019. Derzeit sind 860 Personen seit einem Jahr oder länger ohne Job. Vor drei Jahren waren es 903 Prozent gewesen. „Dies bestätigt unsere Beobachtung, dass sich die regionale Wirtschaft während der gesamten Pandemie robust gezeigt hat“, kommentiert Dombrowski.
Der Bestand an offenen Stellen liegt um gut ein Fünftel höher als vor einem Jahr. Gegenwärtig liegen dem Arbeitgeberservice 1.391 Stellen zur Besetzung vor – 242 mehr als vor einem Jahr und um rund 150 weniger als im März 2019.
Angesichts der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sieht Waldemar Dombrowski jedoch Risiken für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Deren Umfang und Stärke werden vom weiteren Kriegs- und Konfliktgeschehen abhängen.