Landkreis Hersfeld-Rotenburg:
Sommerpause lässt Arbeitslosigkeit moderat steigen

Wirtschaft

Ein Artikel von Redaktion (gk)

In Waldhessen ist die Arbeitslosigkeit im August gestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 2.543 um 78 höher als im Juli (+3,2 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent entspricht (Vormonat: 3,9 Prozent; Vorjahr: 3,6 Prozent). Damit liegt die Arbeitslosenquote deutlich unter der Hessenquote von 5,1 Prozent. Im Altkreis Rotenburg hat sich die Arbeitslosenquote gegenüber dem Juni von 4,2 Prozent auf 4,3 Prozent erhöht.

„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Sommerferien üblich und wiederholt sich regelmäßig. Saisonale Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit sind endende Arbeitsverhältnisse vor allem in den Bereichen Büro und Verwaltung. Hier sind traditionell weiterhin viele Frauen beschäftigt, weshalb die Zahl der arbeitslosen Frauen steigt.  Hinzu kommen Meldungen von jugendlichen Schulabgängern ohne Ausbildungsplatz sowie von jungen Menschen, die nach Ausbildungsabschluss oder befristeten Beschäftigungsverhältnissen nicht übernommen werden konnten“, erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Die Fluchtmigration von ukrainischen Staatsbürgerinnen und -bürgern spielt bei der Entwicklung im August im Landkreis Hersfeld-Rotenburg eine geringere Rolle als in den Monaten zuvor. Bei Menschen ohne deutschen Pass ist die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat nur um 12 Personen oder 1,4 Prozent gestiegen. Überwiegend stieg die Zahl der Arbeitslosen bei Frauen und Jüngeren an. Die Zahl der arbeitslosen Frauen nahm um 61 auf insgesamt 1.305 zu (+4,9 Prozent). Bei Jüngeren unter 25 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit leicht auf 303 Personen an. Agenturchef Dombrowski geht davon aus, dass viele jüngere Arbeitslose in den kommenden Wochen beruflich integriert werden können.

Die Zahl der beim Kreisjobcenter gemeldeten arbeitslosen Personen hat sich erhöht. Zum Ende des Monats sind beim Jobcenter des Landkreises Hersfeld-Rotenburg 1.725 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies sind 48 mehr als im Juli und 357 mehr als vor einem Jahr. Die Agentur für Arbeit verzeichnet 818 Arbeitslose und somit ein Plus zum Vormonat von 30, binnen Jahresfrist jedoch ein Minus von 156. Erfreulicherweise ging die Langzeitarbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres in beiden Rechtskreisen zurück.

Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl der im August gemeldeten Stellen um über 23 Prozent auf 269. Zugleich konnten deutlich weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. Hier dürften die bestehenden Risiken für die Wirtschaft wie Lieferkettenprobleme, stark steigende Preise und eine gewisse Verunsicherung eine Rolle spielen. Der Bestand an Arbeitsstellen ist mit 1.214 jedoch nach wie vor solide; Personalbedarf besteht in nahezu allen Bereichen.