Die Arbeitslosigkeit ist im vergangenen Monat in Waldhessen kaum angestiegen. Aktuell sind 2.705 Personen arbeitslos gemeldet. Dies sind 17 mehr als im Januar. Der corona-bedingte Abstand zum Vorjahr ist mit einem Plus von 13,3 Prozent im Hessenvergleich niedrig. Die Arbeitslosenquote liegt – wie im Januar - bei 4,2 Prozent (Vorjahr: 3,7 Prozent) und somit weit unter dem Hessendurchschnitt (5,7 Prozent).
Die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) verzeichnete zum Ende des Monats 1.316 Arbeitslose und somit 272 mehr als im Vorjahr. Beim Kreisjobcenter (Grundsicherung) sind 1.389 Personen arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg von 46 im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.
„Angesichts des weiter bestehenden Lockdowns und der winterlichen Witterung in der ersten Februarhälfte ist der überaus moderate Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Januar positiv zu bewerten, zumal er sogar niedriger ausfiel als im Vorjahresmonat“, kommentiert Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, der von einer relativ stabilen Arbeitsmarktsituation spricht.
Im Vergleich zum Vormonat überproportional erhöht hat sich die Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren - um 6,5 Prozent auf 295. Die Agentur für Arbeit führt dies vor allem auf krisenbedingte Kündigungen von Arbeitsverträgen und die Beendigung von Ausbildungsverhältnissen zurück. Man hofft bei günstigem Pandemieverlauf auf eine baldige Frühjahrsbelebung, um die jungen Frauen und Männer möglichst schnell wieder in Beschäftigung zu bringen.
Hingegen ist die Arbeitslosigkeit bei älteren Personen sogar leicht zurückgegangen. Aktuell sind 913 arbeitslose Menschen 50 Jahre oder älter und somit 10 weniger als im Januar.
Für die Stabilität des Arbeitsmarktes in der Region Hersfeld-Rotenburg spricht, dass sich 55 Personen weniger aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet haben als vor einem Jahr. Gleichwohl fanden wegen der geringeren Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes 23 Menschen weniger den Weg aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit.
Arbeitsstellen
Dies deckt sich mit einem Rückgang der gemeldeten Arbeitsstellen. So konnte der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Bad Hersfeld im Februar 243 Stellen akquirieren. Das waren 45 weniger als im Vorjahr. Deutliche Stellenrückgänge gibt es im Einzelhandel, im Großhandel, in der Zeitarbeit und in der Gastronomie. Derzeit liegen insgesamt 1.097 Stellen zur Besetzung vor.
Kurzarbeit
Die Arbeitsagentur hat im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Februar 59 Anzeigen von Betrieben auf Kurzarbeit registriert. Seit Mitte März vergangenen Jahres haben insgesamt 1.516 Betriebe für 16.545 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Da die konkrete Beantragung und Bearbeitung des Kurzarbeitergeldes nachträglich erfolgt, können erst mit einigen Monaten Verzögerung Aussagen zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit getroffen werden. Demnach haben im September vergangenen Jahres 2.563 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bezogen. Das waren 5,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Gegenüber dem August ging die Kurzarbeit um 17,3 Prozent zurück.